Hier erfährst du, wie du benutzerdefinierte Metriken verwenden kannst, um Daten von APIs zu erfassen. Dabei kann es sich um eine API eines Technologie-Anbieters, die du geschäftlich einsetzt, oder deine eigenen API, die du zur Unterstützung deiner Kunden oder Prozesse entwickelt hast, handeln. Es kann sogar eine benutzerdefinierte API sein, die du programmiert hast, um interne geschäftliche Daten oder Plattformmetriken zu erfassen und zu berechnen. Test-Tools und Monitoring-Lösungen sorgen dafür, dass deine APIs korrekt funktionieren. Sie sollten daher ein wichtiger Teil deines Plattformbetriebs sein. Aber es gibt weitere Maßnahmen, anhand derer du Einblicke in Plattform- und Geschäftsstatus erhältst. Das benutzerdefinierte Monitoring deiner API-Daten prüft nicht nur die Verfügbarkeit und führt Datenvalidierungen durch: Es erfasst die von deiner API produzierten Daten und zeigt den Fortschritt der Plattform- und Geschäftsdaten über einen Zeitraum visuell.
API Monitoring
Du kannst Test-Tools wie Postman, Insomnia, SoapUI oder Swagger UI einsetzen, um deine APIs zu prüfen und Daten für Ad-hoc-Tests und Fehlerbehebung untersuchen. Du kannst ein synthetisches Monitoring-Tool (wie Uptrends’ API Monitoring) verwenden, um die Verfügbarkeit und Antwortzeiten fortlaufend zu überwachen. Damit hört es aber nicht auf. Du solltest eine eingehende Content-Validierung deiner JSON-Daten (mit JSON-Ausdrücken) oder XML-Daten (mit XPath-Abfragen) einrichten, sodass du siehst, ob die von der API zurückgegebenen Daten deine Erwartungen erfüllen – ohne Fehler und innerhalb annehmbarer Grenzen. Damit wird sichergestellt, dass die Prozesse, die sich auf solche APIs stützen, weiterhin korrekt und schnell funktionieren. Diese Prozesse können deine Mobile-Apps und kundenzugewandte Web-Apps oder auch geschäftliche Abläufe im Hintergrund sein.
API-Daten überwachen
Nehmen wir an, du hast eine REST API, die Teil eines Produkte vertreibenden E-Commerce-Systems ist. Der gesamte Produktkatalog besteht aus mehreren Produktlinien unterschiedlicher Lieferanten, die ihre Produktlisten mehrmals am Tag aktualisieren. Zudem gibt es Prozesse im Hintergrund, die deinen eigenen Produktkatalog aktualisieren, sobald Aktualisierungen verfügbar sind (die möglicherweise ebenfalls die App deiner Lieferanten nutzen). Auf deine Produkt-API greifen dein E-Commerce-Webshop und die Mobile-App direkt zu.
Es ist wahrscheinlich ziemlich wichtig für dein Geschäft zu prüfen, dass deine Produktlisten die erwartete Anzahl Produkte und Kategorien (zumindest ein bestimmtes Minimum) bereithält. Wahrscheinlich erhältst du einige Berichte, die von deinen Hintergrundprozessen generiert werden, aber mit dem Monitoring auf Grundlage deiner API-Daten bekommst du die Informationen viel schneller.
Und das Einrichten ist kein Problem! Du kannst ein Multi-step API Monitoring (MSA) einrichten, das ein oder mehrere Aufrufe an deine Produkt-API-Endpunkte sendet und JSON-formatierte Daten mit der Gesamtzahl der Produkte, den Produktkategorien und der Anzahl der Produkte in jeder Kategorie zurückgibt. Füge einige Assertions hinzu, die einzelne Attribute (für dieses Beispiel TotalProductCount
und CategoryCount
) ansprechen und verifizieren, dass diese Zahlen nicht die Mindestwerte unterschreiten. Zum Beispiel soll TotalProductCount
immer größer als 1500
und CategoryCount
mindestens 10
sein. Diese Assertions sind Absicherungen gegen unbemerkte Fehler bei der Produktaktualisierung, wodurch plötzlich große Mengen deines Produktbestands geleert würden. Wenn ein Fehler auftritt, wirst du sofort von Uptrends gewarnt und kannst schnell handeln. Dieser Bereich deines Tagesbetriebs ist also geregelt.
Datentrends erkennen
Mit diesen Daten lässt sich aber noch mehr machen. Jede einzelne Monitoring-Prüfung sagt dir, dass dein Produktkatalog gut aussieht (oder eben nicht). Die Produkt- und Kategoriezahlen wurden bei jedem Check validiert, aber du siehst nicht die tatsächlichen Werte. Es wäre gut zu wissen, wie die Anzahl der Produkte während des Tages (Micro-Änderungen) und während eines Monats oder Jahres (Macro-Änderungen) schwankt. Wenn die Anzahl der Produkte beispielsweise schneller als erwartet wächst, könnte dies auf ein Problem hinweisen, dass zurückgezogene Produkte nicht aus der Datenbank entfernt wurden. Dies kann deine API sowie schließlich die Mobile-App verlangsamen. Und dies anhand einfacher Assertions zu erkennen, ist schwierig. Du benötigst Trend-Analysen!
Du hast bereits die Metrik TotalProductCount
mit der MSA-Assertion identifiziert. Jetzt ist es sehr einfach, die Daten als benutzerdefinierte Metrikdaten zu erfassen. Richten wir dies ein!
Benutzerdefiniertes API Monitoring einrichten
Stelle zunächst sicher, dass du wie im vorherigen Abschnitt beschrieben über eine aktive MSA-Prüfobjekteinrichtung (dies kann einen einzelnen Schritt umfassen, es muss kein Multi-step Monitoring sein) verfügst. Mindestens ein Schritt des MSA-Prüfobjekts sollte eine Variable definieren, die einen numerischen Wert aus der API-Antwort erfasst. Mehr erfährst du unter Variablen im Multi-step API Monitoring.
Sobald du in einem deiner Schritte wenigstens eine Variable hast, kannst du mit dem Abschnitt „Benutzerdefinierte Metriken“ unten fortfahren. Du wirst sehen, dass die Variablen, die von deinem MSA-Prüfobjekt erzeugt wurden, in der Liste unter Name der Variable erscheinen.
Du musst diese Variable nun lediglich zu einer benutzerdefinierten Metrik „befördern“, indem du ihr einen Namen unter Metrikname gibst. Dies kann derselbe Name wie der Variablenname sein, der ihr die Werte weitergibt, aber du kannst auch einen Namen vergeben, der in Berichten ansprechend wirkt. Wenn du beispielsweise die Variable TotalProductCount
verwendest, würde ein Metrikname Gesamtproduktzahl
lesbarer wirken.
Du kannst bis zu fünf benutzerdefinierte Metriken wie diese zu einem MSA-Prüfobjekt hinzufügen. Solltest du mehr benötigen, wende dich bitte an unseren Support.
Speichere abschließend deine Prüfobjektdefinition, sodass die neue benutzerdefinierte Metrik direkt ausgefüllt wird!
Daten untersuchen und Fehler beheben
Sehen wir uns zunächst unsere neuen Daten an, bevor wir Diagramme und Tabellen einrichten. Rufe das Prüfobjektprotokoll auf und finde dein MSA-Prüfobjekt sowie ein neueres Check-Ergebnis. Klicke darauf, um ein Pop-up-Fenster mit den Ergebnissen zu öffnen.
In Bereich Kontrolldetails siehst du den/die Wert(e) für deine neuen benutzerdefinierten Metriken unter den Ergebnissen des Schritts. Du erhältst direkten Zugriff auf die einzelnen Werte der benutzerdefinierten Metrik, wie sie während der Ausführung des MSA-Prüfobjekts erfasst wurden.
Wenn du nicht den erwarteten Wert für die benutzerdefinierte Metrik siehst, bedenke Folgendes: – Hast du versehentlich die Check-Ergebnisse für einen älteren Check geöffnet, der ausgeführt wurde, als die neue benutzerdefinierte Metrik noch nicht definiert war? – Erfasst deine neue benutzerdefinierte Metrik numerische Ganzzahldaten? Enthält sie Textdaten oder Kommazahlen (wie etwa 99,9 %
oder 3,1415
), dann würde die benutzerdefinierte Metrik nicht erfasst. Derzeit werden nur Ganzzahlen unterstützt. Bitte sprich uns an, um deine Anforderungen zu erörtern. – Wenn bei der Ausführung des MSA-Prüfobjekts ein Fehler aufgetreten ist, wurde die Variable, die an deine benutzerdefinierte Metrik übergeben wird, möglicherweise gar nicht erst erstellt. Unser Support hilft dir bei der Behebung des Problems.
Berichte erstellen
Wenn du bestätigt hast, dass deine neue benutzerdefinierte Metrik die richtigen Ergebnisse produziert, kannst du einen Bericht erstellen, der den Fortschritt der Metrik widerspiegelt, sobald du ausreichend Daten gesammelt hast. Für dieses Beispiel erstellen wir ein neues Dashboard (mehr über die Dashboard-Einrichtung). Klicke auf Dashboards > Dashboard hinzufügen, um ein komplett neues Dashboard zu erstellen. Klicke auf eine der leeren Kacheln, scrolle im sich öffnenden Pop-up-Fenster Neue Kachel hinzufügen nach unten und wähle Liste Benutzerdefinierte Metriken.
Die neue Kachel ist zunächst leer. Öffne die Kachel-Einstellungen und finde das Prüfobjekt, das die benutzerdefinierte Metrik enthält. Erweitere sie, um die benutzerdefinierte Metrik zu deiner Auswahl hinzuzufügen. Beachte, dass du mehr als eine benutzerdefinierte Metrik auswählen kannst: Sie werden in einem Diagramm angezeigt, sodass du die Werte vergleichen kannst.
Dementsprechend kannst du die Kachel Benutzerdefinierte Metriken auch verwenden, um ein Raster zu erstellen, das numerische Werte für eine oder mehrere benutzerdefinierte Metriken anzeigt. Hinweis: Die angezeigten Werte stellen Durchschnittswerte dar.
Nachdem du das Dashboard eingerichtet hast, kannst du es speichern, exportieren und einen Plan für automatischen E-Mail-Versand bestimmen.
Rohdaten untersuchen
Diese Berichte bieten dir eine gute Möglichkeit, Datentrends anzuzeigen. Möglicherweise solltest du aber tiefer gehen und die zugrunde liegenden Daten betrachten. Wenn du auf jeden einzelnen erfassten Wert der Metrik zugreifen kannst, kannst du plötzliche Spitzenwerte genauer erkennen, Minimum-, Maximum- und Mittelwert-Analysen usw. vornehmen.
Dafür erstellst du eine Exportdatei, die alle erfassten Metriken in eine Excel-Datei herunterlädt. Rufe zuerst das Dashboard Prüfobjektprotokoll auf, um die entsprechenden Prüfobjekte auszuwählen. Öffne dann die Kachel-Einstellungen für die Kachel „Prüfobjektprotokoll“. Aktiviere auf der Registerkarte „Export“ das Kontrollkästchen Benutzerdefinierte Metriken. Klicke auf Übernehmen, um die Einstellungen abzuschließen.
Nutze das Dashboard-Menü (Hamburger-Symbol), um den Excel-Export (entweder direkt oder per E-Mail) durchzuführen. Die Excel-Datei zeigt eigene Spalten für jede benutzerdefinierte Metrik, die von deinen Prüfobjekten erfasst wurde.
Namen benutzerdefinierter Metriken
Bei der Erstellung einer neuen benutzerdefinierten Metrik ist es empfehlenswert, einen Namen zu vergeben, der sich in den Berichten gut liest. Der Metrikname, zusammen mit dem Namen des Prüfobjekts, zu dem sie gehört, erscheint in der Liste verfügbarer benutzerdefinierter Metriken, wenn du diese zu deinem Bericht über benutzerdefinierte API-Daten hinzufügst.
Solltest du mehrere benutzerdefinierte Metriken erstellen, die dieselbe Art Daten wiedergeben (d. h. dieselbe Metrik, aber unterschiedliche Gruppen, Produkte, Kunden usw.), macht es Sinn, ihnen denselben Namen zu geben. Du wirst sie immer aufgrund ihres Prüfobjektnamens unterscheiden können.
Wenn du benutzerdefinierte Metriken erstellst, ist es empfehlenswert, direkt den richtigen Namen zu vergeben. Der Metrikname lässt sich später ändern, aber beachte, dass es als eine andere Metrik behandelt wird, wenn sie umbenannt wurde: Eine Metrik wird eindeutig durch ihren Namen identifiziert.